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“Serafico carissimo, ich habe soeben Bella fertig gelesen…”

Lettere di Marie Thurn und Taxis a Rainer Maria Rilke
Segnatura: 216
Data completa: 1926 lug. 28
Descrizione: Briefwechsel: n. 457
Trascrizione: Serafico carissimo, ich habe soeben Bella fertig gelesen - und ich finde es gräßlich - langweilig à mourir und falsch wie es nicht falscher sein könnte - un faux Proust - Nicht ein Mensch lebt, am allerwenigsten Bella selbst, am allerwenigsten alle diese verruckten Onkeln - Es ist doch nicht möglich daß Sie das Buch bewundern? Bitte schreiben Sie mir darüber! Et de si mauvais goût! Le chien des Bas-rouges - cette artère rompue! Enfin j’ai travaillé à continuer cette lecture tellement embrouillée avec tous ces voyoux superflus - Evidemment je ne sais pas la clef - et cela peut-être explique - mais de tous ces gens silogiques il n’y en a pas un qui m’ait laissé une vision quelconque. Quelle différence avec Proust- vraiment l’envers de la médaille. Meine Reise gestern, war lang und mühsam - diese Sleeping sind das Unbequemste das es gibt - außerdem war meine Cäcilie die ganze Zeit mit Seekrankheit behaftet - was für sie und für mich sehr peinlich war!!! Ich bin angekommen und in den Armen vom Professor und vom treuen Josef gefallen. Heute habe ich mich ausgeruht, und morgen fahr ich auf den Semmering auf 3-4 Tage. Geschlafen habe ich ziemlich gut, und nicht viel gehustet. Ich habe der Gfin Hartenau gleich eine Karte geschrieben, und ihr auch gesagt daß Steinlechner erst nächste Woche zurückkommt. Sie glauben nicht, lieber Freund, wie sehr ich es genossen habe wieder ein wenig mit Ihnen sein zu können, wenn ich nur nicht, durch meinen dummen Husten: so sehr vertattert gewesen wäre. Wie schön würde es sein in Paris zusammen zu hausen! Darüber schreibe ich noch später da die Projecte von Alex mehr denn je aux voies de la providence ähnlich sehen. Er ist noch in Loučen. Alles Liebe, Serafico, und hoffentlich auf baldiges Wiedersehen! MT
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