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“Gott sei Dank Serafico dass ich soeben Ihren Brief erhalte…”

Lettere di Marie Thurn und Taxis a Rainer Maria Rilke
Segnatura: 215
Data completa: 1926 lug. 14
Descrizione: Briefwechsel: n. 455
Trascrizione: Gott sei Dank Serafico daß ich soeben Ihren Brief erhalte - ich war schon ganz verzweifelt! Kommen Sie bald, denn länger als bis Ende des Monats kann ich nicht bleiben - am 1ten August sollte ich zu Hause sein weil Raymond, Louis und Marguerite ansegeln ­ Und j‘ai faim et soif de vous voir et j‘ai tant à vous raconter - Übrigens kann ich nicht sehr erfreuliches über mich erzählen - ich huste wie ein Schaf et ne me sens pas trop dans mon assiette; es ist merkwürdig daß ich so wenig schlafe in der letzten Zeit - aber schließlich in meinem Greisenalter auch kein Wunder. Meine Enkelin Lori ist auch da - und trägt mir ganz besonders auf, Ihnen zu sagen ja gewiß baldigst zu kommen - sie soll hier abmagern - aber Sie werden sehen den hübschen Kopf - Sie haben sie schon sehr lange nicht gesehen glaube ich - Eine sehr charmante Fstin Gagarine ist auch hier, mit der ich gerade gestern die «Vergers» gelesen habe - es ist Entzückendes darunter und alles ist reizend. Es ist natürlich daß man Ihnen aus Paris mit Enthusiasmus schreibt! - Sonst, lieber Freund, sind nicht sehr angenehme Gäste - vorderhand, ich zittere vor der Stimme des guten Lanskoronsky - kennen Sie ihn? Meglio perderlo che trovarlo! Kerschbaumer gibt am 20ten sein Conzert - Ich verspreche Ihnen deliziose alte Arien, und einen wundervollen Beethoven - dazu müssen Sie da sein - und wie gesagt die letzten Tage des Monats muß ich fort - Wenn Sie sich unwohl fühlen Serafico, so haben Sie hier einen wirklich ausgezeichneten Arzt - es wäre ein Grund mehr zu kommen - Alex verspricht zu erscheinen - aber ich fürchte daß es nicht vor nächste Woche sein kann - Pardonnez cette lettre décousue et cette écriture de chat enragé - ich schreibe unter Hindernissen und in größter Eile - Alles alles Herzliche MT
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